Seit Jahren beschäftige ich mich mit urbanen Fundstücken und inszeniere in meiner Fotografie malerisch anmutende Stillleben von alltäglichem, wertlosem Kram in Farbe, Unordnung und Auflösung. Meine aktuellen Arbeiten thematisieren die „Kunst, das Gleichgewicht zu halten / Art of Balance“.
Die Serie zeigt Konservendosen und anderen Kram, die sich zu waghalsigen Konstruktionen stapeln und türmen. Unterschiedliche Materialien und Formen gehen widersprüchliche und temporäre Allianzen ein, die ausbalanciert und scheinbar eingefroren einen labilen Moment des Gleichgewichts zeigen. Es entstehen imposante und witzige Konstruktionen. Ein scheinbar stabiler Augenblick einer äußerst instabilen Figur. Es braucht nicht viel, um alles zum Einstürzen zu bringen, so dass vielleicht im nächsten Moment alles in sich zusammenbricht und mit großem Getöse aufschlägt.
Die „Kunst, das Gleichgewicht zu halten“ erscheint wie eine Metapher für die Komplexität unseres Alltags mit seinen historischen Schichtungen, multidimensionalen Erscheinungen, fragilen Bündnissen und waghalsigen Handlungen.