Ungewöhnliche Stillleben-Fotos in der Goldschmiede

Bereits zum vierten Mal bin ich mit meinen Arbeiten zu Gast bei ZWEI MACHEN SCHMUCK, der bekannten Goldschmiede am Rüttenscheider Markt in Essen. Meine künstlerischen Stillleben von Flaschen, Gläsern und transparenten Kunststoffverpackungen korrespondieren dabei mit den glänzenden Oberflächen des Werkstattateliers.

Die Ausstellung startete mit der vierzehntägigen Kunstschau „RüArt“ und wird darüber hinaus bis zum 23. Juli 2022 verlängert.

Zitat vom Pressetext: „Christoph Honig (Meisterschüler der Düsseldorfer Kunstakademie), hat sich u.a. mit stimmungsvollen Blumenstillleben einen Namen gemacht hat. Seine aktuellen Motive aus Gläsern, Flaschen und transparenten Gegenständen vor dunklem Hintergrund geben den Alltagsmaterialien eine überraschende Wertigkeit und beeindrucken durch die gekonnte Darstellung der glänzenden und schimmernden Oberflächen.

Denn die Fotografie von Glas wird durch Spiegelungen des Lichtes und durch die Materialität des Glases erschwert, das sich wegen seiner Transparenz gerne unsichtbar macht. Die sanfte Auflösung der Gegenständlichkeit und der langsame Übergang von Ordnung zu Chaos sind das Thema dieser nicht abgeschlossenen Werkgruppe.

Damit geht sie eine gelungene Wechselwirkung mit dem Ausstellungsort ein, denn Assoziationen zu schimmernden Schmuckoberflächen und funkelnden Edelsteinen liegen nahe. Die Ansammlung von Werkzeug auf dem Arbeitstisch findet ein Echo in der Ansammlung von Objekten auf den Bildern, und die Farbpalette der Fotografien verbindet sich mit den Farbstimmungen an den Werkbänken.“

Besser hätte ich es auch nicht schreiben können. Der Text wurde von Kirstin Jankowski (Zwei machen Schmuck) verfasst. Vielen Dank dafür!

Die Ausstellung am Rüttenscheider Platz 12 in Essen ist bis zum 23. Juli während der Öffnungszeiten zu sehen.

www.zweimachenschmuck.de

Fotos: Dieter Kunst

In der Düsseldorfer „Noir Blanche – Galerie für Fotografie“ sind vom 15. Mai bis zum 9.Juli 2022 erstmalig insgesamt 20 großformatige Blumenstillleben als Fine-Art Prints auf Büttenpapier zu sehen.

Zu sehen sind Blumen in einer Vase in einem vage definierten Raum und ausgeleuchtet mit möglichst wenig Licht. Die Blumen welken. Die Vase passt dazu.
Nicht das Symbol „Vergänglichkeit“ oder „Sterblichkeit“ ist der Anlaß, sondern die Erscheinung von welkenden Blumen und Blättern in einer Vase. Ihre biomorphe Erscheinung im Moment des Fotografierens ist das Thema der Bilder.

Die Blumenbilder haben ihren Ursprung in einer Serie von bunten Herbstblättern, die sich winden und drehen zu abstrakten Gebilden. Es folgten einzelne trockene Blüten und Blätter, die scheinbar tanzend im Raum schweben und ihre Skurrilität präsentieren.
Weiter ging es mit zahlreichen Stillleben-Studien mit Blättern, Blüten, Obst und anderem welkenden Zeug.

Eine besondere Rolle spielt das Licht, das immer weniger wurde. Der Bildraum wurde dadurch diffuser und die Blume konkreter und körperlicher. Die fotografierten Objekte schälen sich aus der Dunkelheit heraus – oder versinken in ihr.
Sie sind scheinbar in einer Zwischenwelt: Obwohl bildzentral inszeniert sind sie dennoch nicht ganz hier, aber auch nicht völlig verschwunden. Kommen sie oder gehen sie?

Dazu passt, daß die Blumen ebenfalls in einer Form des Übergangs sind. Noch sind die prächtigen Blüten zu sehen, aber das trockene Laub ist schon erahnbar.
Und dazu passt auch, daß die Fotos wie gemalte Stillleben wirken. Sie haben von beidem (der Malerei und der Fotografie) das Beste, die erzählerische Freiheit der Malerei einerseits und die technische Präzision der Fotografie andererseits.

Das Thema „Übergang/Unentschiedenheit“ ist etwas, daß mich zunehmend interessiert und für das ich weitere glaubhafte alltägliche Motive suche. Zum Beispiel bei der Werkgruppe „Auf der Kippe“ mit dem gestapelten Küchengeschirr.
Oder bei der Werkgruppe mit den Bergen aus Gläsern und Flaschen, die sich bis zur Entmaterialisierung entgrenzen, auflösen und dennoch erkennbar bleiben.

www.noirblanche.de